Gewerbeimmobilie verkaufen

Verkaufen Sie Ihre Gewerbeimmobilie erfolgreich mit diesen Tipps

Der Verkauf einer Gewerbeimmobilie verlangt spezifische Marktkenntnisse und sorgfältige Vorbereitung, da jedes Objekt eine besondere Zielgruppe anspricht. Ob Büro, Restaurant oder Pflegeimmobilie – jede Nutzungsart bringt eigene Anforderungen bei Preisfindung und Vermarktung mit sich. In diesem Artikel finden Sie alle wichtigen Informationen zum erfolgreichen Verkauf Ihrer Gewerbeimmobilie: von der optimalen Vorgehensweise und Preisermittlung bis hin zu nützlichen Tipps für steuerliche Vorteile.

1. Was ist eine Gewerbeimmobilie? –
Definition und Abgrenzung zum Teileigentum

Gewerbeimmobilien sind Gebäude, deren Räume überwiegend oder vollständig für gewerbliche Zwecke genutzt werden. Laut Gesetz liegt eine gewerbliche Nutzung vor, wenn die Tätigkeit auf das Erzielen finanzieller Gewinne ausgerichtet ist. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Nutzung freiberuflich, selbstständig oder im Rahmen von öffentlichen Unternehmen und Behörden erfolgt.

Die gesetzliche Grundlage findet sich im Bewertungsgesetz (§181 Abs. 6), das „Geschäftsgrundstücke“ definiert als Grundstücke, die zu mehr als 80 Prozent – basierend auf der Wohn- und Nutzfläche – betrieblichen oder öffentlichen Zwecken dienen und kein Teileigentum darstellen.

Gewerbeimmobilie vs. Teileigentum – Wo liegt der Unterschied?

Obwohl Teileigentum ebenfalls für gewerbliche Zwecke genutzt werden kann, gibt es einen wesentlichen Unterschied zur klassischen Gewerbeimmobilie. Teileigentum ist immer mit einem Miteigentumsanteil am Gemeinschaftseigentum einer Eigentümergemeinschaft verbunden, etwa in einem Mehrparteienhaus.

Die Räumlichkeiten können zum Beispiel als Büro oder Praxis genutzt werden, bleiben aber Teil einer gemeinschaftlich genutzten Immobilie. Gewerbeimmobilien hingegen stehen in der Regel eigenständig und sind nicht Teil eines Gemeinschaftseigentums.

2. Verschiedene Arten von Gewerbeimmobilien

Bevor Sie den Verkauf Ihrer Gewerbeimmobilie planen, ist es sinnvoll, sich über den genauen Immobilientyp im Klaren zu sein. Denn jede dieser unterschiedlichen Immobilienarten spricht unterschiedliche Käufergruppen an und erfordert eigene Verkaufsstrategien, um einen optimalen Preis zu erzielen.

Dadurch können Sie Ihre Zielkäufergruppe präzise definieren und einen marktgerechten Verkaufspreis ermitteln. Jede Art von Gewerbeimmobilie ist spezifischen Marktbedingungen unterworfen. Die folgende Übersicht beschreibt die wichtigsten Typen:

 

Art der Gewerbeimmobilie Definition der Gewerbeimmobilie
Produktionsimmobilien Räume für Fertigungsprozesse, oft mit Büro- und Lagerflächen sowie guter Verkehrsanbindung. Industrielle Nutzungen mit hoher Emissionsbelastung fallen jedoch nicht darunter.
Handelsimmobilien Verkaufsflächen für Waren, wie etwa Ladengeschäfte, Einkaufszentren und Supermärkte.
Logistikimmobilien Flächen zur Lagerung und Verteilung von Waren und Materialien, häufig nahe Produktionsbetrieben oder Verkehrsknoten. Beispiele sind Hochregallager und Distributionszentren.
Büroimmobilien Arbeitsräume, die von kleinen Büros bis hin zu großen Bürotürmen reichen, einschließlich Co-Working-Spaces.
Freizeitimmobilien Gebäude für Freizeitaktivitäten wie Fitnessstudios, Kletterhallen, Wellnesszentren, Erlebnisparks und Kinos.
Spezialimmobilien Immobilien, die für eine spezifische Nutzung konzipiert wurden, z. B. Bahnhöfe oder Flughafenterminals. Eine alternative Nutzung ist meist eingeschränkt oder unmöglich.

FAQ

Gewerbeimmobilien werden meist nach dem Ertragswertverfahren bewertet, wobei die möglichen Mieteinnahmen und Erträge im Vordergrund stehen, da sie den wirtschaftlichen Nutzen des Objekts widerspiegeln.

Die Vermarktung einer Gewerbeimmobilie ist spezialisierter und oft diskret, um gezielt potenzielle Investoren anzusprechen. Ein Makler mit Gewerbeexpertise kann dabei helfen, die Immobilie optimal am Markt zu positionieren und potenzielle Käufer zu erreichen.

3. Gewerbeimmobilie verkaufen oder vermieten? Eine Entscheidungshilfe

Die Entscheidung, ob Sie Ihre Gewerbeimmobilie verkaufen oder vermieten sollten, hängt von verschiedenen individuellen Faktoren ab. Einige grundlegende Fragen können dabei Orientierung bieten:

  • Besteht aktuell eine hohe Nachfrage nach Gewerbeimmobilien?
  • Ist in Zukunft mit einer Wertsteigerung der Immobilie zu rechnen?
  • Benötigen Sie kurzfristig liquide Mittel für geplante Investitionen?
  • Sind Sie bereit, die laufenden Pflichten als Eigentümer oder Vermieter zu tragen, oder möchten Sie sich von diesen entlasten?

Beide Optionen haben Vor- und Nachteile, die im Entscheidungsprozess abzuwägen sind.

Vorteile des Verkaufs einer Gewerbeimmobilie

  • Hohe Liquidität, die neue Investitionen ermöglicht
  • Keine weiteren Verpflichtungen oder Verantwortung als Eigentümer
  • Entlastung von administrativen Aufgaben und Instandhaltung
  • Potenziell attraktive Verkaufspreise bei hoher Marktnachfrage

Vorteile der Vermietung einer Gewerbeimmobilie

  • Langfristige und stabile Einnahmequelle
  • Regelmäßiges Nebeneinkommen über Mietzahlungen
  • Möglichkeit, die Immobilie langfristig als Vermögenswert zu halten
  • Potenzieller Wertzuwachs der Immobilie bei langfristigem Eigentum

👉 Hinweis: Gewerbeimmobilie verkaufen und zurückmieten?
Falls Sie die Gewerbeimmobilie weiterhin nutzen möchten, jedoch die Pflichten und Verantwortung als Eigentümer abgeben wollen, oder wenn Sie schnell liquide Mittel für eine Investition benötigen, besteht die Möglichkeit, die Immobilie zu verkaufen und anschließend „zurückzumieten“ oder zu pachten. Dies erfordert allerdings eine eindeutige Vereinbarung mit dem Käufer. Beide Optionen sollten sorgfältig in Hinblick auf Ihre finanziellen Ziele und Ihre Bereitschaft, Eigentümerverpflichtungen zu übernehmen, abgewogen werden.

Wenn Sie Unterstützung bei der Entscheidungsfindung wünschen, steht Ihnen das Team von living immo mit Expertise zur Seite – kontaktieren Sie uns für eine unverbindliche Beratung!

4. Gewerbeimmobilie verkaufen –
auf diese Punkte muss ich achten

Der Verkaufsprozess für eine Gewerbeimmobilie ähnelt im Kern dem Verkauf von Wohnimmobilien, beinhaltet jedoch spezifische Anforderungen und Schritte.

Dazu gehören die Zielgruppenbestimmung, das Zusammenstellen aller relevanten Unterlagen, eine professionelle Bewertung der Immobilie, die Wahl der geeigneten Vermarktungsstrategie und der abschließende Verkaufsprozess.

Während die Grundstruktur dieselbe ist, gibt es bei Gewerbeimmobilien einige Besonderheiten – etwa bei den Verkaufsdokumenten, dem Bewertungsverfahren und der oft diskreten Vermarktung.

1. Bestimmung der passenden Zielgruppe
Je nach Art der Gewerbeimmobilie werden verschiedene Käufer angesprochen. So zieht ein Restaurant andere Interessenten an als ein Bürogebäude. Anhand der Zielgruppenbestimmung lassen sich weitere Verkaufsaspekte festlegen, wie etwa die Entscheidung, ob die Immobilie frei oder vermietet verkauft wird, und ob eine regionale oder überregionale Vermarktung sinnvoll ist.

2. Bewertung der Gewerbeimmobilie
Während Wohnimmobilien meist über das Vergleichswert- oder Sachwertverfahren bewertet werden, kommt bei Gewerbeimmobilien das Ertragswertverfahren zum Einsatz. Dabei wird insbesondere der potenzielle Ertrag betrachtet, den das Objekt einbringen kann, was einen realistischen Marktpreis ermöglicht.

3. Vermarktungsstrategie
Oft ist bei Gewerbeimmobilien eine diskrete Vermarktungsstrategie – auch als Secret Sale bekannt – vorteilhaft. Hierbei wird die Immobilie ausschließlich für einen selektierten Interessentenkreis verfügbar gemacht, ohne öffentliche Listungen auf Immobilienportalen. Diese Vorgehensweise eignet sich besonders für Hotels oder Restaurants und erfordert gute Kontakte, die erfahrene Gewerbeimmobilienmakler meist mitbringen.

4. Verkaufsunterlagen
Für die Bewertung und den Verkauf der Immobilie sind bestimmte Dokumente unerlässlich. Zu diesen gehören beispielsweise ein aktueller Grundbuchauszug, eine Aufstellung der Betriebskosten und eventuelle Miet- oder Pachtverträge. Viele dieser Unterlagen können über das zuständige Bauamt eingeholt werden.

5. Verkaufsabschluss
Der letzte Schritt erfolgt, sobald ein Käufer gefunden ist: Der Verkauf wird beim Notar durch die Unterzeichnung des Kaufvertrags formal abgeschlossen. Dieser Abschlussprozess entspricht dem einer Wohnimmobilie. Indem Sie die nötigen Schritte systematisch durchgehen und auf die Besonderheiten einer Gewerbeimmobilie achten, erhöhen Sie Ihre Chancen auf einen erfolgreichen und reibungslosen Verkauf.

5. Diese Unterlagen benötigen Sie
für den Verkauf einer Gewerbeimmobilie

Um eine Gewerbeimmobilie erfolgreich zu verkaufen, benötigen Sie eine Reihe von Dokumenten. Einige davon haben Sie möglicherweise bereits zur Hand, andere müssen beim zuständigen Bauamt oder anderen Behörden beantragt werden. Hier finden Sie eine Übersicht der wichtigsten Unterlagen:

  1. Betriebskostenaufstellung – stellt die laufenden Kosten dar und ist wichtig für die finanzielle Kalkulation des Käufers.
  2. Nutzflächenberechnung – liefert genaue Informationen über die nutzbare Fläche der Immobilie.
  3. Baubeschreibungen – insbesondere zu Umbauten, bieten eine detaillierte Objektübersicht.
  4. Auszug aus dem Baulastenverzeichnis – zeigt öffentlich-rechtliche Verpflichtungen für das Grundstück auf.
  5. Miet- oder Pachtverträge – relevant bei vermieteten Objekten, um Einnahmen und Vertragsbedingungen zu dokumentieren.
  6. Grundbuchauszug – gibt Auskunft über Eigentumsverhältnisse und Belastungen.
  7. Baupläne im Maßstab 1:100 – zeigt bauliche Details, die für potenzielle Käufer von Interesse sind.
  8. Bebauungsplan – gibt Hinweise zur zulässigen Nutzung und zu Bauvorschriften.
  9. Flurkarte – enthält genaue Informationen zur Lage und Abgrenzung des Grundstücks.

„Das Sammeln all dieser Unterlagen kann zeitaufwendig sein. Ein professioneller Gewerbemakler kann diesen Prozess jedoch vereinfachen, indem er die notwendigen Dokumente gezielt und effizient beschafft.“

6. So ermitteln Sie den Verkaufspreis für eine Gewerbeimmobilie

Der Verkaufspreis einer Gewerbeimmobilie richtet sich vor allem nach ihrem Verkehrswert. In der Regel wird dieser nach dem Ertragswertverfahren ermittelt. Maßgeblich für die Wertermittlung sind die erbrachten Erträge wie Miet- oder Pachteinnahmen und der Bodenwert, wobei beide Größen verschiedenen wertbeeinflussenden Faktoren unterliegen.

Der Verkehrs- beziehungsweise Ertragswert von Gewerbeimmobilien berechnet sich wie folgt:
Ertragswert (Verkehrswert) = vorläufiger Ertragswert der baulichen Anlage + Bodenwert +/- objektspezifische Anpassungen +/- Marktanpassung

Für die Preisfindung von Gewerbeimmobilien müssen auch die Marktgesetze des jeweiligen Gewerbeteilmarkts beachtet werden. Sie legen unterschiedliche Faktoren für die Kaufpreisermittlung zugrunde. Der Markt für Handelsimmobilien ist zum Beispiel ein anderer als der für Büroimmobilien. Vor dem Verkauf einer Gewerbeimmobilie sollte somit eine ausführliche Marktanalyse gemacht werden.

Da sowohl die Ermittlung des Ertragswerts als auch die Marktanalyse sehr komplex sind, kann es durchaus sinnvoll sein, diese Aufgaben an Fachleute zu übergeben, um einen realistischen Verkaufspreis für die Gewerbeimmobilie zu erhalten.

Wir von living immo unterstützen Sie dabei, einen realistisch erzielbaren Verkaufspreis für Ihre Gewerbeimmobilie zu ermitteln und den Verkaufsprozess professionell zu begleiten.

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FAQ

Ein Makler bringt umfassende Marktkenntnisse und Expertise in die Preisfindung, rechtliche Abwicklung und steuerliche Aspekte ein. Gewerbeimmobilien benötigen eine gezielte Vermarktung, die Makler mit ihren Netzwerken und Branchenkenntnissen effizient gestalten. Zudem kann ein Makler durch Verhandlungsgeschick häufig bessere Verkaufsergebnisse erzielen.

Die Maklergebühren variieren je nach Region und den erbrachten Leistungen. Oft liegt die Courtage zwischen 3-6 % des Verkaufspreises. Diese Investition kann sich jedoch lohnen, da der Makler durch fundierte Marktkenntnisse und gezielte Vermarktung häufig höhere Verkaufspreise erzielen kann.

Diskrete Vermarktung – auch „Secret Sale“ genannt – bietet den Vorteil, dass die Immobilie nicht öffentlich beworben wird und nur ausgewählten Interessenten zugänglich ist. Besonders bei Hotels, Restaurants oder sensiblen Unternehmensimmobilien kann dies von Vorteil sein, um den Betrieb während des Verkaufsprozesses zu schützen und Vertrauen bei den Käufern aufzubauen.

7. Den besten Zeitpunkt für den Verkauf einer Gewerbeimmobilie wählen

Der optimale Zeitpunkt für den Verkauf einer Gewerbeimmobilie ist von individuellen und wirtschaftlichen Faktoren abhängig. Es gibt keine allgemeingültige Antwort, da der Verkaufszeitpunkt oft von persönlichen Veränderungen und Marktbedingungen beeinflusst wird. Häufige Gründe für einen Verkauf sind:

  • Raummangel: Die aktuelle Immobilie ist zu klein geworden, und es werden größere Räumlichkeiten benötigt.
  • Veränderungen im Lebensabschnitt: Ein baldiger Ruhestand des Eigentümers erfordert eine Neuorientierung und möglicherweise den Verkauf der Immobilie.
  • Berufliche Umorientierung: Der Eigentümer möchte beruflich einen neuen Weg einschlagen und benötigt die Immobilie dafür nicht mehr.
  • Aktuelle Marktentwicklung: Hohe Immobilienpreise oder günstige Marktlage können den Verkauf lukrativer machen.

👉 Hinweis!
Der Verkauf einer Gewerbeimmobilie ist oft ein komplexer und zeitintensiver Prozess. Beginnen Sie daher rechtzeitig mit der Planung, um einen erfolgreichen Abschluss zu gewährleisten.

FAQ

Der ideale Verkaufszeitpunkt hängt von individuellen und wirtschaftlichen Faktoren ab, wie den persönlichen Umständen des Eigentümers und den aktuellen Marktbedingungen. Gründe wie Platzbedarf, bevorstehender Ruhestand oder eine berufliche Neuorientierung können ebenfalls entscheidend sein. Auch eine günstige Marktlage mit hohen Immobilienpreisen kann einen Verkauf lukrativ machen.

Marktbedingungen haben einen großen Einfluss auf den erzielbaren Preis. In Zeiten hoher Nachfrage oder steigender Immobilienpreise können bessere Verkaufsergebnisse erzielt werden. Eine professionelle Marktanalyse hilft dabei, den optimalen Zeitpunkt zu bestimmen.

Der Verkaufsprozess einer Gewerbeimmobilie ist oft komplex und zeitaufwendig. Von der Bewertung und Vermarktung bis hin zur Abwicklung sind zahlreiche Schritte erforderlich. Rechtzeitige Planung gibt Ihnen den nötigen Vorlauf, um alles sorgfältig vorzubereiten und so den besten Preis und eine reibungslose Abwicklung zu erreichen.

8. Soll ich meine Gewerbeimmobilie leer oder vermietet verkaufen?

Sie haben die Möglichkeit, eine Gewerbeimmobilie sowohl frei als auch vermietet zu verkaufen. Anders als bei Wohnimmobilien, die oft höhere Preise erzielen, wenn sie vermietet sind, lassen sich Gewerbeimmobilien meist zu besseren Konditionen verkaufen, wenn sie bereits vermietet sind. Wichtige Überlegungen dabei sind:

  • Guter Vermietungsstatus: Eine vollvermietete Gewerbeimmobilie wirkt sich oft positiv auf den Verkaufspreis aus. Ein langfristiger Mietvertrag sichert dem neuen Eigentümer regelmäßige Einnahmen und kann den Wert des Objekts steigern.
  • Langfristige Mietverträge: Mietverträge, die kurz vor dem Verkauf neu abgeschlossen oder verlängert wurden, bieten dem Käufer eine stabile Ertragsaussicht. Gewerbemietverträge sind häufig fest vereinbart und erfordern zur Kündigung in der Regel die Zustimmung des Vermieters.

💡 Tipp!
Hin und wieder kommt es bei Gewerbeimmobilien vor, dass eine Umwandlung in Wohnraum sinnvoller ist und es den Verkaufswert erheblich steigern kann. Denn im Allgemeinen ist Wohnraum begehrter und spricht eine breitere Zielgruppe an.

9. Steuerliche Aspekte beim Verkauf einer Gewerbeimmobilie

Beim Verkauf einer Gewerbeimmobilie können je nach Situation Gewerbe- oder Spekulationssteuer anfallen. Sollte der Verkauf zu einem Verlust führen, lässt sich dieser steuerlich geltend machen.

1. Gewerbesteuer

Beim Verkauf einer Gewerbeimmobilie: Wenn Sie eine Gewerbeimmobilie als Privatperson besitzen und vermieten, fällt in der Regel nur die Einkommensteuer an. Sollten Sie jedoch mehr als drei Immobilien innerhalb von fünf Jahren verkaufen, könnte das Finanzamt dies als gewerblichen Grundstückshandel werten, wodurch Gewerbesteuerpflicht entstehen würde. Die sogenannte „Drei-Objekt-Grenze“ dient hier als Richtlinie, ist jedoch nicht strikt – das Finanzamt könnte unter bestimmten Bedingungen auch schon beim dritten oder erst beim vierten oder fünften Verkauf gewerblichen Handel annehmen.

2. Spekulationssteuer

Beim Verkauf einer Gewerbeimmobilie: Wenn eine Gewerbeimmobilie innerhalb von zehn Jahren nach dem Kauf mit Gewinn verkauft wird, fällt auf den Gewinn die Spekulationssteuer an, die mit dem individuellen Einkommensteuersatz zu versteuern ist. Je nach Höhe des Gewinns und Einkommensteuersatz können bis zu 40 Prozent des Gewinns als Spekulationssteuer anfallen. Kosten, die im Zusammenhang mit dem Verkauf entstanden sind, können jedoch den Gewinn und damit die Steuerlast mindern. Abziehbare Kosten umfassen:

  • Maklergebühren
  • Notarkosten
  • Grunderwerbsteuer
  • Vorfälligkeitsentschädigung bei vorzeitiger Kreditrückzahlung
  • Aufwendungen für Instandhaltung
  • Werbungskosten

 

👉 Hinweis!
Die Zehnjahresfrist für die Spekulationssteuer entfällt, wenn die Gewerbeimmobilie Teil des Betriebsvermögens ist. In solchen Fällen bleibt die Steuerpflicht auch über die zehn Jahre hinaus bestehen.

FAQ

Die Umsatzsteuer ist eine Steuer auf Waren und Dienstleistungen. Beim Verkauf einer Gewerbeimmobilie fällt sie normalerweise nicht an, da der Verkauf unter die Grunderwerbsteuer fällt. Falls die Immobilie jedoch umsatzsteuerpflichtig vermietet wurde, kann eine Anpassung des Vorsteuerabzugs notwendig sein (§15a UStG).

Die Spekulationssteuer ist eine Steuer auf den Gewinn aus dem Verkauf von Immobilien, die innerhalb von zehn Jahren nach dem Kauf veräußert werden. Der Gewinn wird mit dem persönlichen Einkommensteuersatz besteuert. Verkäufe nach Ablauf dieser Zehnjahresfrist sind in der Regel steuerfrei.

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10. Steuerfreier Verkauf von Gewerbeimmobilien:
Wann entfällt die Spekulationssteuer?

Um beim Verkauf einer Gewerbeimmobilie keine Spekulationssteuer zahlen zu müssen, gibt es mehrere Möglichkeiten:

  • Zehnjährige Spekulationsfrist abwarten: Der einfachste Weg, Spekulationssteuer zu vermeiden, ist, die Immobilie erst zehn Jahre nach Kauf zu verkaufen. Ein Vorvertrag mit dem Käufer vor Ablauf der Frist ist grundsätzlich möglich, solange der Kaufvertrag nach den zehn Jahren geschlossen wird.
  • Selbstnutzung: Wenn Sie oder Ihre Kinder, für die Sie Kindergeld erhalten, in den letzten zwei Jahren und im Verkaufsjahr selbst in der Gewerbeimmobilie gewohnt haben, entfällt die Spekulationssteuer für diesen genutzten Teil.
  • Freibetrag nutzen: Es gilt ein steuerfreier Gewinnbetrag von 600 Euro. Liegt der Gewinn unter diesem Betrag, entfällt die Spekulationssteuer.

Sonderfall Betriebsauflösung
Wird eine Gewerbeimmobilie wegen Betriebsauflösung aus dem Betriebs- ins Privatvermögen überführt, gilt dies als „Erwerb“. Die Spekulationsfrist beginnt daher ab diesem Überführungsdatum neu, und ein steuerfreier Verkauf ist erst nach zehn Jahren möglich.

Wann gehört eine Immobilie zum Betriebsvermögen?

Eine Immobilie zählt dann zum Betriebsvermögen, wenn sie für betriebliche Zwecke genutzt wird, wie etwa für Produktion, Lagerung oder Büros. Ausnahmen gelten für Immobilien mit einem Wert unter 20.500 Euro oder bei gemischter Nutzung – dann ist nur der betrieblich genutzte Teil steuerlich relevant.

Umsatzsteuer beim Verkauf einer Gewerbeimmobilie

Normalerweise unterliegt der Immobilienverkauf nicht der Umsatzsteuer, da hier die Grunderwerbsteuer greift. Verkaufen Sie jedoch eine Immobilie, aus deren Vermietung umsatzsteuerpflichtige Erträge erzielt wurden, müssen Sie den Vorsteuerabzug möglicherweise korrigieren (§15a UStG).

👉 Hinweis!
Wenn der Käufer die Immobilie nicht weitervermietet, entfällt der Vorsteuerabzug. Dies kann für den Verkäufer nachteilig sein, da in diesem Fall keine Umsatzsteuer als Vorsteuer abziehbar ist.

11. So bleibt der Verkauf Ihrer Gewerbeimmobilie steuerfrei

Der steuerfreie Verkauf einer Gewerbeimmobilie kann unter bestimmten Bedingungen oder durch spezielle steuerliche Regelungen ermöglicht werden. Hier sind einige Optionen, die helfen können, den Verkauf steuerlich optimal zu gestalten:

  • Rücklagen durch stille Reserven: Wenn Sie den Verkaufserlös einer alten Immobilie in eine neue Gewerbeimmobilie reinvestieren möchten, besteht die Möglichkeit, stille Reserven in eine steuerfreie Rücklage umzuwandeln. Diese Rücklage kann dann unter bestimmten Voraussetzungen vom Kaufpreis der neuen Immobilie abgezogen werden. Da dies ein komplexer Prozess ist, kann ein erfahrener Gewerbemakler wertvolle Unterstützung bieten.
  • Alters- oder Berufsunfähigkeitsfreibetrag: Wenn Sie Ihr Gewerbe ab dem 55. Lebensjahr oder aufgrund von Berufsunfähigkeit aufgeben, ermöglicht das Einkommensteuergesetz einen Freibetrag von 45.000 Euro (gemäß § 16 Abs. 4 EStG), was die Steuerlast beim Verkauf senken kann.
  • Außerordentliche Einkünfte: Wenn der Verkaufsgewinn als „außerordentliche Einkunft“ eingestuft wird, können zusätzliche steuerliche Vorteile nach § 34 EStG in Anspruch genommen werden.

12 Gewerbeimmobilie privat verkaufen
oder mit der Unterstützung eines Maklers?

Der Verkauf einer Gewerbeimmobilie ist anspruchsvoll und erfordert nicht nur Marktkenntnisse, sondern auch ein detailliertes Verständnis für steuerliche und rechtliche Bedingungen.

Der Prozess umfasst die Bewertung, Vermarktung, Verhandlung und den rechtssicheren Abschluss des Verkaufs. Während der private Verkauf eine Option ist, erzielen Verkäufer durch die Zusammenarbeit mit erfahrenen Immobilienmaklern oft bessere Ergebnisse und erhalten eine umfassende Betreuung in allen Verkaufsphasen.

Professionelle Marktkenntnis: Gewerbemakler kennen die Marktbedingungen und die Nachfrage in Ihrer Region und wissen, wie man die Immobilie passend für die Zielgruppe präsentiert.

Realistische Preisermittlung: Ein realistischer Preis ist entscheidend, um potenzielle Käufer anzuziehen und den bestmöglichen Ertrag zu erzielen. Makler nutzen dafür oft das Ertragswertverfahren und andere professionelle Methoden zur Wertermittlung.

Steuerliche und rechtliche Expertise: Ein erfahrener Makler kennt die steuerlichen Regelungen, die beim Verkauf von Gewerbeimmobilien anfallen können, etwa zur Spekulations- und Gewerbesteuer, und sorgt dafür, dass alle rechtlichen Anforderungen erfüllt sind.

Gezielte Vermarktung und Netzwerk: Gewerbeimmobilien benötigen eine spezifische Vermarktung, die oft diskret abläuft. Professionelle Makler haben Zugriff auf Netzwerke und Interessentenkreise, die den Verkaufsprozess beschleunigen können.

Verhandlungsgeschick und Abschluss: Mit einem Makler an Ihrer Seite profitieren Sie von professionellem Verhandlungsgeschick, das dabei hilft, einen marktgerechten Preis und optimale Vertragsbedingungen zu erzielen.

Damit Ihr Verkauf der Gewerbeimmobilie möglichst erfolgreich wird und so reibungslos wie möglich verläuft, stehen wir von living immo an Ihrer Seite. Unsere kostenlose Maklerempfehlung führt Sie zu dem passenden Partner, der den Verkaufsprozess effizient gestaltet – starten Sie jetzt und profitieren Sie von unserem Know-how!

13. Fazit: Erfolgreicher Verkauf einer Gewerbeimmobilie

Der Verkauf einer Gewerbeimmobilie bringt spezifische Anforderungen mit sich, die über die reine Marktkenntnis hinausgehen. Von der detaillierten Bewertung über die gezielte Zielgruppenansprache bis hin zur Entscheidung, ob die Immobilie leer oder vermietet verkauft werden sollte – jeder Schritt ist entscheidend für den Erfolg des Verkaufs. Eine präzise und realistische Preisermittlung, oft über das Ertragswertverfahren, bildet dabei die Basis, um die Immobilie attraktiv zu positionieren und potenzielle Käufer zu gewinnen.

Ein gut durchdachtes Vorgehen kann nicht nur den Verkaufsprozess beschleunigen, sondern auch den endgültigen Verkaufspreis positiv beeinflussen. Wichtige Dokumente wie Mietverträge, Baupläne und Grundbuchauszüge schaffen Transparenz und sorgen dafür, dass potenzielle Käufer Vertrauen gewinnen und alle notwendigen Informationen vorliegen haben.

Für viele Eigentümer lohnt sich die Zusammenarbeit mit einem professionellen Gewerbemakler, der nicht nur die rechtlichen und steuerlichen Anforderungen kennt, sondern auch über ein breites Netzwerk und Verhandlungsgeschick verfügt. Gerade bei sensiblen Gewerbeimmobilien wie Hotels oder größeren Produktionsflächen kann eine diskrete Vermarktung – ein sogenannter Off-Market-Deal – besonders effektiv sein und die Privatsphäre des Verkäufers schützen.

Insgesamt führen eine systematische Planung und professionelle Unterstützung dazu, dass der Verkauf einer Gewerbeimmobilie sowohl reibungslos als auch gewinnbringend abgewickelt wird. Mit der richtigen Expertise und strategischen Entscheidungen wird dieser Prozess nicht nur erfolgreich, sondern auch zur Chance für Ihre zukünftigen Investitionen.

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FAQ

Gewerbeimmobilien sind Gebäude, die überwiegend oder vollständig für geschäftliche Zwecke genutzt werden, wie Büros, Lagerhallen, Einzelhandelsflächen, Produktionsstätten oder Hotels. Sie unterscheiden sich von Wohnimmobilien durch ihre gewerbliche Nutzung und spezifische bauliche Anforderungen.

Gewerbeimmobilien werden häufig nach dem Ertragswertverfahren bewertet, bei dem der potenzielle Ertrag (z. B. Mieteinnahmen) der Immobilie im Vordergrund steht. Im Gegensatz dazu werden Wohnimmobilien meist nach dem Vergleichs- oder Sachwertverfahren bewertet, da sie überwiegend wohnwirtschaftlich genutzt werden.

Beim Verkauf einer Gewerbeimmobilie ist die Zielgruppenansprache spezifischer und erfordert gezielte Marketingstrategien. Zudem können je nach Besitzdauer und Nutzung steuerliche Regelungen, wie Spekulations- oder Gewerbesteuer, anfallen. Ein erfahrener Makler kann beim Verkauf unterstützend wirken und für eine marktgerechte Bewertung und effiziente Vermarktung sorgen.

Die richtige Verkaufsstrategie und Zielgruppenansprache sind entscheidend für den Erfolg. Zunächst sollte geklärt werden, ob die Immobilie vermietet oder leer verkauft wird. Anschließend wird die Zielgruppe definiert: Je nach Objekt (z. B. Hotel, Büro, Produktionshalle) können Investoren, Unternehmen oder Privatnutzer infrage kommen. Eine gezielte Ansprache erhöht die Verkaufschancen erheblich.

Eine fundierte Bewertung gewährleistet, dass der Preis realistisch angesetzt ist, was die Attraktivität und die Vermarktungschancen der Immobilie erhöht. Dabei fließen Aspekte wie Mietrendite, Instandhaltungs- und Betriebskosten sowie die Standortqualität ein. Eine gründliche Marktanalyse liefert die Basis für die Preisfindung und vermeidet Über- oder Unterbewertung.

Für einen reibungslosen Verkaufsprozess sind bestimmte Dokumente unverzichtbar. Dazu gehören ein aktueller Grundbuchauszug, Baupläne, die Flurkarte, sowie Mietverträge und Nebenkostenabrechnungen. Diese Unterlagen schaffen Transparenz und geben potenziellen Käufern alle wesentlichen Informationen.

👉 Hinweis!
Bitte beachten Sie, dass die Informationen in unseren Ratgeber-Texten, Artikeln und Musterdokumenten keine Rechts-, Steuer- oder Finanzberatung darstellen und diese auch nicht ersetzen können.

Rechtlicher Hinweis:

Zur Klärung Ihrer rechtlichen und finanziellen Fragen empfehlen wir Ihnen, sich an qualifizierte Experten wie Rechtsanwälte, Steuerberater oder Finanzberater zu wenden. Obwohl wir mit größter Sorgfalt und umfassender Recherche arbeiten, können Fehler nicht vollständig ausgeschlossen werden. Wir sind dankbar für Hinweise auf etwaige Fehler und bemühen uns, diese zeitnah zu korrigieren.

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